Eine Lobby für den Sportbezirk
Probleme und Perspektiven eines bedeutenden Politikfeldes
von Claudia Wiebusch, Vorsitzende des Sportausschusses der BVV-Lichtenberg
Sport ist neben Familie, Arbeitswelt und Schule der Lebensbereich, in dem die meisten Menschen tätig sind, als Sportler und/oder Funktionäre. Sei es im Spitzen- oder Leistungssport, im Breiten-, Freizeit- und Gelegenheitssport.
Jedoch wollen die Menschen heute weniger zu festen Terminen und nach festgelegtem Reglement Sport treiben – sie wollen viel mehr unkompliziert, spontan und ungezwungen sich bewegen und „was für die Gesundheit tun“. Nach einem Jahr im Amt der Vorsitzenden des Sportausschusses kann ich den Vereinen im Bezirk bestätigen, dass sie sich mehr als nur bemüht haben, sich auf diese neuen Herausforderungen einzustellen. Es ist das Anliegen der Mitglieder des Sportausschusses, die Arbeit der vielen Sportvereine zu unterstützen. Und zwar gilt die Aufmerksamkeit und Unterstützung allen Vereinen, den kleineren, die ihre hauptsächliche Arbeit im Breitenund Freizeitsport sehen, und den größeren, die sich auch um den Spitzensport verdient machen, allen voran Deutschlands erfolgreichster Sportverein, der SC Berlin.
Dessen Präsident Matthias Stawinoga formulierte kürzlich bei einem Vor-Ort-Termin des Ausschusses die wohl entscheidende Problematik: „Als Sportverein findet man nicht bzw. viel zu wenig statt.“ Darum hat sich der Sportausschuss auch auf die Fahnen geschrieben, eine Lobby für den Sport in seiner ganzen Vielfalt zu sein. Ich arbeite auch eng mit der Vorsitzenden des Sportausschusses des Abgeordnetenhauses, Karin Seidel-Kalmutzki, die selber in Hohenschönhausen wohnt, zusammen.
Die Finanzlage des Bezirkes lässt es leider nicht zu, den Ausfall von finanziellen Mitteln des Landes bzw. des Landessportbundes zu kompensieren. Die zuständige Bezirksstadträtin Kerstin Beurich ist durchaus hilfreich, aber die Finanzlage des Bezirkes lässt keinen Spielraum zu. Speziell in den Bereichen Mädchensport und Prävention gegen rechts hätte eine Aufstockung der Haushaltsmittel eine große Wirkung erzielen können.
So ist im Sportbereich jetzt wieder angesagt, durch Synergieeffekte, Netzwerkmodelle und ehrenamtliches Engagement die Arbeit abzusichern. Insofern nichts Neues.
Ich möchte gemeinsam mit den Mitgliedern des Ausschusses dafür arbeiten, dass die Idee „Sportbezirk Lichtenberg“ Teil des umfassenden Konzeptes „besser leben. kinder- und familienfreundlicher Bezirk“ wird. Die AG Leitbild Sport, die bis zum Ende des Jahres eine Sportverhaltensstudie erarbeiten wird, ist hierfür eine gute Plattform. Für diese Perspektive lohnt es sich zu kämpfen.
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