Fraktion vor Ort am 21.10.2020

Vor einer Woche habe ich einen Stadtteiltag veranstaltet. Ich bin froh, dass ich mich noch einmal mit Ihnen persönlich treffen konnte, um über Ihre Sorgen und Nöte zu sprechen.

Beim Verein FamilienANlauf e. V, v.l.n.r: Frau Adolf [Geschäftsführerin], Herr Hoffmann [Vorsitzender], Karin Halsch

Nach der Frühverteilung am S-Bahnhof Wartenberg führte mich mein Programm als erstes zur Geschäftsstelle des Vereins FamilienANlauf (FAN) in der Wiecker Straße. Die Geschäftsführerin Cornelia Adolf und der Vorsitzende Steffen Hoffmann haben mir die umfangreichen Angebote des Vereins erklärt. Mit 40 MitarbeiterInnen sind sie eine wichtige Größe im Ostseeviertel. So gestaltet der Verein unter anderem die Freizeitpädagogik am Grünen Campus Malchow, bietet verschiedene ambulante Hilfen zur Erziehung an und betreibt das beliebte Familienzentrum in der Matenzeile. Ganz besonders beeindruckt hat mich der Ansatz des Familienrats, bei dem der Fokus auf Selbstvertrauen und Selbstbestimmung der Familien liegt. In dem Gespräch ist zudem deutlich geworden, dass die Fälle von häuslicher Gewalt durch die Corona-Beschränkungen leider gestiegen sind.

Aber auch, dass die meisten Familien im Ostseeviertel mit den Kontaktbeschränkungen verantwortungsbewusst umgehen. Für die Zukunft wünscht sich das Team recht zeitnah, dass die Kinder bei denen es weniger Einkommen gibt trotzdem an der Digitalisierung teilhaben können. Es müsse sichergestellt werden, dass alle Kinder bei Bildungs- und Freizeitangeboten sowie dem Austausch mit Lehrern über das Internet mitmachen können. Zusätzlich habe ich aus dem Gespräch mitgenommen, dass wir uns in Neu-Hohenschönhausen dringend um weitere Kinderärzte kümmern müssen. Frau Adolf berichtete, dass die Familien völlig unzureichende Angebote für medizinische Versorgung vorfinden. Danke für den Input und die wichtige Arbeit, die der FAN e.V. leistet!

Zum Gespräch bei den Active Ladies mit der Geschäftsführerin Ilka Völkel

Mein zweiter Termin führte mich zu Ilka Völkel, der Geschäftsführerin des Fitnessstudios „Active Ladies“ in der Zingster Straße. Hier habe ich mich erkundigt, wie es der selbständigen Unternehmerin seit Beginn der Krise geht und welche Herausforderungen sie bisher zu bewältigen hatte. Über die schnellen Soforthilfen des Senats, die Kulanz ihres Vermieters (HOWOGE) und auch über die Loyalität ihrer Kunden ist sie sehr froh, denn dieses Zusammenspiel hat ihr das Überleben über den Shutdown hinaus gesichert.

Aufgrund der Größe des Studios kann sie momentan keine getanzten Aktivitäten mehr anbieten und auch die Auslastung ist momentan nicht wie vorher. Mit viel Kreativität und Tatendrang versuchen Frau Völkel und ihre vier Trainerinnen jedoch alles umzusetzen, was die Corona-Regeln bisher noch ermöglichten. Rehabilitationssport und Zirkeltraining gehören zum Beispiel dazu und auch Lesungen sowie kleinere Auftritte von Musikern wurden in den vergangenen Monaten bei den „Active Ladies“ organisiert. Einen Youtube-Kanal mit Trainingsvideos gibt es natürlich auch. Was für ein tolles Engagement! Seit nunmehr 13 Jahren ist das Studio zu einer beliebten Anlaufstelle für viele Damen aus dem Kiez geworden, jung wie alt. Ich drücke Frau Völkel und die Daumen, dass Sie weiter so erfolgreich mit ihrer Arbeit ist!

Bürgergespräch im Innenhof Barther Straße, Kevin Hönicke (ganz links in Schwarz) erläutert die bisherige Vorgehensweise des Bezirksamtes Lichtenberg

Zum Ende des Tages fand dann noch der Kiezspaziergang mit ca. 30 TeilnehmerInnen statt. Dieser Termin lag mir besonders am Herzen und ich bin froh, dass wir ihn noch so realisieren konnten. Gemeinsam mit dem Bezirksstadtrat und stellvertretenden Bezirksbürgermeister Kevin Hönicke und zwei Vertreterinnen der HOWOGE haben wir die Neubauvorhaben in der Barther Straße und in der Wiecker Straße besichtigt. Frau Sabine Pentrop (Büroleiterin der Geschäftsführung) und Marieluise Handrup (Projektleiterin Development) haben uns zur Seite Gestanden, die vielen Fragen der BürgerInnen beantwortet und den Stand der Planungen erläutert. So sollen im Innenhof der Barther Straße 3 Häuser mit 8 Geschossen und je 60 Wohnungen gebaut werden, wobei die Hälfte der Wohnungen ausschließlich für WBS-InhaberInnen zur Verfügung gestellt werden.

Frau Pentrop (links in Rot) und Frau Handrup (rechts in Orange) von der HOWOGE beantworten alle Fragen zum Stand des Neubauvorhabens

In der Wiecker Straße wird es zu einer Blockrandschließung kommen, die offene Seite, die zur Straße hin zeigt, wird mit einem Riegel bebaut werden. Ein Großteil der Gärten wird dabei erhalten bleiben und die AnwohnerInnen können gemeinsam mit der HOWOGE die Neugestaltung des interkulturellen Gartens planen. Viele TeilnehmerInnen des Rundgangs stehen den Neubauprojekten sehr skeptisch gegenüber und wünschten sich, dass es in ihrem Wohnumfeld keinerlei Wohnungsneubau gebe. Das kann ich in gewisser Weise verstehen, denn die meisten wohnen dort seit Mitte der 80er Jahre und möchten ihre grünen Innenhöfe so behalten, wie sie sie kennen.

Auf der anderen Seite wächst unsere beliebte Stadt immer schneller und die Mieten steigen in ungeahnte Höhen. Eines der wirksamsten Mittel gegen diesen Mietwucher ist und bleibt der Wohnungsneubau und die HOWOGE als landeseigene Baugesellschaft ist vom Senat vertraglich dazu verpflichtet neue Wohnungen zu schaffen. Schnell verfügbare Grundstücke sind sehr knapp und die beiden Grundstücke, die besichtigt wurden, gehören bereits der HOWOGE.

Einige NachbarInnen äußerten auch ihre Ansicht, dass das Zusammenleben mit den neu Zugezogenen dann nicht gut funktionieren würde. Das Viertel habe schon seit Jahren eine hohe soziale Problematik und weiterer Zuzug würde das nur noch verschlechtern. Die Vertreterinnen der HOWOGE antworteten dazu, dass darauf ein besonderer Augenmerk liegen wird. Es werden in der Barther Straße eine Kita und auch Gemeinschaftsräume mit geplant, damit eine gute Nachbarschaft zwischen neuen und alten AnwohnerInnen gelingen kann.

Beim Projekt Wiecker Straße hat Frau Handrup erläutert, dass aktuell noch die Planer damit beschäftigt sind das Gebäude zu gestalten und dass im Frühjahr 2021 dann der gemeinsame Prozess mit den AnwohnerInnen für die Gärten starten wird. Ich will den Werdegang beider Projekte intensiv verfolgen, an der ein oder anderen Stelle nochmal nachhaken und hoffe, dass es am Ende Zufriedenheit auf allen Seiten geben wird. Bei den neuen NachbarInnen, die sich über eine bezahlbare Wohnung freuen und bei den alten NachbarInnen, die sich trotz Veränderungen in ihrem alten Zuhause noch wohl fühlen.

Im Innenhof der Wiecker Straße, Fragen zum Gemeinschaftsgarten und dem Neubau werden diskutiert

Vielen Dank an alle TeilnehmerInnen des gesamten Tages!

Ihre Karin Halsch

 

 

Einen weiteren Presseartikel dazu finden Sie hier: https://www.berliner-woche.de/neu-hohenschoenhausen/c-bauen/howoge-plant-an-der-barther-strasse-drei-punkthaeuser-mit-180-wohnungen_a291311

 

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