Begrüßungsworte bei der Dampferfahrt für ehemalige Berlinerinnen und Berliner

Sehr geehrte Damen und Herren,

Liebe Gäste aus Australien, Israel, Kolumbien, USA und Kanada,

Im Namen des Abgeordnetenhauses von Berlin begrüße ich Sie alle sehr herzlich hier an Bord der „Luna“.

Das Berliner Parlament hat Sie zu dieser Dampferfahrt eingeladen und wir setzen damit eine lange Tradition fort.

Seit fast 40 Jahren kommen auf Einladung des Senats von Berlin ehemalige Berlinerinnen und Berliner in unsere Stadt.

Insgesamt haben schon über 33.000 Menschen aus aller Welt ihre Heimatstadt besucht.

Sie alle mussten Deutschland in frühester Jugend während der Zeit des Nationalsozialismus verlassen und haben sich nun entschlossen Berlin einen Besuch abzustatten.

Wir danken Ihnen dafür aus ganzem Herzen.

Wir wissen sehr wohl:

Sie sind in die Stadt gekommen, mit der sich für Sie und für ihre Familien Erinnerungen an Verfolgung und Flucht verbinden.

Es ist ein großer Vertrauensbeweis für unsere Stadt und unsere Demokratie, dass Sie gekommen sind und dass wir – der Senat und das Abgeordnetenhaus – die Möglichkeit haben, Ihnen das heutige, das andere Berlin zu zeigen.

Berlin ist heute eine weltoffene, tolerante, multikulturelle und multireligiöse Großstadt, in der Menschen aus über 180 Ländern der Welt friedlich zusammenleben.

In Berlin mahnt die Geschichte.

Die Stadt ist reich an Gedenkstätten.

Berlin hat sich in den letzten Jahrzehnten – insbesondere nach dem Fall der Mauer – zu einer europäischen Metropole mit urbaner Strahlkraft entwickelt.

Berlin ist zu einem wichtigen Medienstandort geworden, Berlin ist Tourismusmagnet.

Es hat sich eine breite Kulturszene entwickelt und es gibt insbesondere viel Platz für junge, unangepasste Talente.

Berlin ist eine Stadt mit viel Vergangenheit – schlimmer Vergangenheit, wie wir alle wissen, Berlin ist aber auch die Stadt von Norman Foster oder Daniel Liebeskind, dem Architekten des Jüdischen Museums, das sie gerade gestern besucht haben.

Berlin ist auch wieder – und darüber freue ich mich besonders – ein Zentrum jüdischen Lebens worden.

Wer hätte das vor über 60 Jahren zu hoffen gewagt ?

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin ist die größte Jüdische Gemeinde in Deutschland und jüdische Einrichtungen sind bedeutende und unentbehrliche Bestandteile des geistigen und kulturellen Lebens in unserer Stadt.

Das jüdische Leben in Berlin bedeutet für uns eine große Verpflichtung, es ist aber auch eine große Ermutigung.

Meine Damen und Herren, ich hoffe, dass sie von ihrem Besuch in Ihrer Heimatstadt viele interessante und hoffentlich positive Eindrücke mit nach Hause nehmen werden und danke Ihnen im Namen des Abgeordnetenhauses von Berlin dafür, dass Sie gekommen sind.

Ich freue mich auf das Gespräch mit Ihnen während der heutigen Dampferfahrt.

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