Junge Europäische Bewegung simuliert Europa-Parlament zum 2. Mal in diesem Jahr im Abgeordnetenhaus

Parlamentspräsident Walter Momper Schirmherr/ Vizepräsidentin Karin Seidel-Kalmutzki begrüßt

Über 200 Jugendliche aus Berlin und Brandenburg üben sich im Plenarsaal und verschiedenen Sitzungssälen des Abgeordnetenhauses als Parlamentarier. Die Jugendlichen schlüpfen in die Rolle der Europa-Abgeordneten und erfahren so spielerisch, wie politische Entscheidungsprozesse ablaufen. Der erlebnisorientierte Ansatz, europäische Themen zu diskutieren, Anträge zu entwerfen und um Kompromisse zu ringen, ist eine besonders geeignete Methode, um den Jugendlichen die Komplexität politischer Inhalte und demokratischer Entscheidungsfindungsprozesse nahe zu bringen und erlebbar zu machen.

Schirmherr der Veranstaltung ist wie jedes Jahr der Präsident des Abgeordnetenhauses Walter Momper. Die Begrüßung der jungen Gäste hat die Vizepräsidentin Karin Seidel-Kalmutzki übernommen. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung heißt: „Europa, nicht ohne uns!“

Quelle: parlament-berlin.de, abgerufen am 07.12.2009

Mein Grußwort

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe junge Kolleginnen und Kollegen,
liebe Frau Schreyer,

seit nunmehr 11 Jahren wird die „Simulation Europäisches Parlament“ von der Jungen Europäischen Bewegung durchgeführt, die zumeist im Abgeordnetenhaus von Berlin stattfand.
Für den Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Walter Momper, war es daher eine Selbstverständlichkeit, bei dieser mittlerweile traditionellen Veranstaltung der JEB Berlin-Brandenburg auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft zu übernehmen.

Er hat mich gebeten, Sie alle sehr herzlich zu grüßen und wünscht allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Erfolg bei dem nun anstehenden Verhandlungs- und Sitzungsmarathon und ich schließe mich diesen Wünschen an.

Am 1. Dezember 2009 hat die Europäische Union mit dem Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon ein neues Kapitel in ihrer Geschichte aufgeschlagen.

Die zahlreichen Änderungen in der EU, die nach jahrelangen, internen Debatten und Ratifizierungsverfahren nun in Kraft getreten sind, haben einen erheblichen Zugewinn an Demokratie mit sich gebracht.

Die Bürgerinnen und Bürger in Europa erhalten unmittelbare Mitwirkungsrechte durch die Einführung von Volksbegehren auf der Ebene der EU.

Eine Million EU-Bürger aus verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten können in Zukunft die Europäische Kommission auffordern, im Zuständigkeitsbereich der EU aktiv zu werden.

Neben dieser wichtigen Möglichkeit der direkten Bürgerbeteiligung möchte ich vor allem die Erweiterung der Befugnisse des Europäischen Parlaments hervorheben.
Die Mitwirkungs- und Entscheidungsrechte des EU-Parlaments insbesondere in der Agrarpolitik, bei den Ausgaben des Strukturfonds sowie neue Kompetenzen in Fragen der Immigrationspolitik und beim Außenhandel sind dabei von besonderer Bedeutung.

Was sich in den letzten Jahrzehnten im Prozess der europäischen Einigung vollzogen hat und weiter vollziehen wird, steht in der Geschichte ohne Beispiel da.

27 Staaten, die im vorigen Jahrhundert noch furchtbare Kriege gegeneinander führten, haben sich friedlich und freiwillig zusammengeschlossen und gestalten gemeinsam auf allen wichtigen Politikfeldern ihre Gegenwart und Zukunft.

Diese Staaten wollen ihre weitere Entwicklung gemeinsam vorantreiben und ihre Interessen zusammen vertreten.

Deshalb haben sie sich auch einen gemeinsamen Rahmen gegeben, der die Fundamente der Gemeinschaft festschreibt, aber auch Raum dafür lässt, die Identität als jeweils eigenständige Nation zu bewahren.

Bei allen unterschiedlichen Meinungen, die es naturgemäß bei den verschiedenen Themen zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten gibt, hat sich aber immer wieder gezeigt, dass die europäische Einigung alternativlos ist.

Jeder einzelne europäische Staat hat für sich allein in einer globalisierten Welt zu wenig Gewicht und Einfluss, um seine Interessen wirksam vertreten zu können.

Die EU aber bildet einen Faktor, der sich im weltpolitischen Gefüge Gehör verschaffen kann.

Dabei ist Europa nicht nur eine Angelegenheit für Politiker.

Europa ist in entscheidendem Maße eine Angelegenheit seiner Bürgerinnen und Bürger. Ein zusammenwachsendes Europa darf sich nicht allein in der Arbeit der EU-Kommission und des Europäischen Parlaments erschöpfen.

Dieses Europa bedarf der Mitarbeit aller.

Deshalb freut es mich ganz besonders, dass sich auch in diesem Jahr so viele junge „Europäer“ aus Berlin und Brandenburg an dieser Tagung der Jungen Europäischen Bewegung Berlin-Brandenburg beteiligen, um über die verschiedenen Themen zu sprechen, miteinander zu streiten und gemeinsame Lösungen zu finden.

Gleichzeitig können Sie im Rahmen simulierter Fraktions-, Arbeitsgruppen- und Plenarsitzungen die Arbeitsabläufe des Europaparlament besser kennen lernen.

Ihre heutige Teilnahme verdeutlicht mir auch, dass es zahlreiche junge Menschen in Berlin und Brandenburg gibt, die sich aktiv in die Politik einschalten wollen.

Die lernen wollen und bereit sind, ihre Zukunft verantwortlich mitzugestalten.
In diesem Sinne danke ich den Initiatoren der Jungen Europäischen Bewegung für ihr Engagement
zur Realisierung der diesjährigen Parlamentssimulation und wünsche Ihnen noch einmal, meine lieben jungen Kolleginnen und Kollegen, bei den anstehenden Beratungen.

viel Spaß und Erfolg.

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